Grundvoraussetzung, um die Ausbildung zu beginnen, ist ein verlässlicher (kein absoluter) Grundgehorsam und eine gute Bindung zwischen Hund und Mensch. Der Hund muss immer als Familienmitglied integriert sein. Der Mensch sollte eine professionelle Berufsqualifikation im sozialen Bereich haben und/ oder mehrjährige Erfahrungen in diesem Bereich nachweisen können. Außerdem wird die Volljährigkeit des Menschen vorausgesetzt.
Die Ausbildung wird als Teamausbildung angeboten. Das heißt, dass der Hund mit seinem Mensch als Team trainiert wird. Hierbei wird während der gesamten Ausbildung darauf geachtet, wo genau die besonderen Qualitäten des Teams (also beim Mensch und beim Hund) liegen. Nicht jeder Hund bzw. jeder Mensch ist für alles, was ihm in der Praxis sozialer Berufe begegnet, gut geeignet. Auch in Schulen gibt es vielfältige Möglichkeiten hilfreich zu sein, sodass es nach unserer Auffassung notwendig ist, hier genau herauszuarbeiten, was das Team für Stärken mitbringt. Zudem werden den Teilnehmern Kommunikationstechniken aus der systemischen Therapie und Beratung an die Hand gegeben und in Wochenendblöcken praktisch eingeübt. Selbstverständlich wird hierbei darauf geachtet, dass diese Techniken für den späteren Arbeitsbereich anwendbar sind.
Das Orientierungsseminar soll neben den theoretischen Grundlagen der tiergestützten Arbeit und den damit verbundenen Möglichkeiten und Grenzen auch eine erste Einschätzung zur Tauglichkeit von Mensch und Hund für die künftigen Anforderungen bieten. Dies soll durch Beobachtung der Teams durch die Ausbilder während des kompletten Wochenendes geschehen. Einzelne praktische Übungen aus der tiergestützten Arbeit mit Hund, aber auch der Umgang des Menschen mit seinem Hund während diesen Aufgabenstellungen, werden hierfür analysiert und mit den Teilnehmern ausgewertet.
Diese Herangehensweise soll einen „Eintrittstest“ ersetzen. Der Vorteil liegt darin, dass die Teams über zwei ganze Tage beobachtet werden können und man Entwicklungspotentiale, aber auch Ausschlusskriterien, besser benennen und herausarbeiten kann. Eine umfassende Einschätzung der Eignung kann aber erst im Verlauf der gesamten Ausbildung gemacht werden.
,,Gehorsamer vs. Erzogener Hund: Ersterer tut, was man verlangt; letzter stellt sich auf seinen Menschen ein, beobachtet diesen und verhält sich angemessen.“
- Dr. Dorit Urd Fedderson-Petersen